Ziel der sechste Partnerschaftsreise der G6 nach Mosambik war der interkulturelle Austausch zwischen deutschen und mosambikanischen Schülern verschiedener Schularten über gemeinsame Handwerks- und Kunstprojekte. In Inhambane werden mit Berufsschülern und Lehrerstudenten didaktische Materialien für den Grundschulbereich produziert und in Maputo mit den SchülerInnen der Kunstschule eines kleinen Cafés in einem neuen Kulturzentrum in Maputo gestaltet. Zudem haben die Gewandmeisterinnen mit ihren mosambikanischen Kolleginnen einen Teil der Kostüme für die neue Produktion des teatro avenida „Ein Volksfeind“ von Ibsen gefertigt.
Das Projekt in Inhambane erfolgte in Kooperation mit der GIZ ProEducacao Mosambik und der Provinzbehörde für Erziehung. Die Liste mit den im Grundschulbereich benötigten didaktischen Materialien wurde von einem Lehrerausbildungsinstitut in Inhambane mit Unterstützung der GIZ entwickelt. Die Hamburger SchülerInnen entwickelten in der Phase der Vorbereitung Ideen zur fertigungstechnischen Realisierung der Produkte. In Mosambik wurden diese Produkte dann in Zusammenarbeit mit den mosambikanischen Kollegen unter Verwendung lokal verfügbarer Materialien hergestellt werden. Das Projekt in Inhambane hatte dabei für das mosambikanische Bildungswesen Modellcharakter, da das Erziehungsministerium plant, die Herstellung von didaktischem Material in die zweijährige Lehrerausbildung zu integrieren. So sollen frisch ausgebildete Lehrer mit einem selbst hergestellten Materialkit an ihre zukünftigen Schulen im ländlichen Bereich gehen und dort ihren Kollegen die Herstellung der didaktischen Materialien vermitteln.
Das Projekt in Maputo erfolgte in Kooperation mit dem Teatro Avenida, mit dem das Forum schon im Rahmen des outgoings der W4 aus Hamburg im April 2011 kooperierte. Das Teatro Avenida ist das bekannteste Theater in Mosambik. Es kooperiert seit 20 Jahren mit Henning Mankell und seit 10 Jahren mit dem Theater TriBühne in Stuttgart. Mit der Kunstschule aus Maputo hatte die G6 schon mehrmals zusammen gearbeitet. Diesmal wurden Gartenmöbel für ein Kulturcafe von den am Projekt beteiligten SchülerInnen gestaltet und ausgestattet. Das Café gehört zu einem neuen Kulturzentrum, dass auf Initiative der Direktorin des Teatro Avenida geschaffen wurde, um Künstlern die Möglichkeit zu bieten, ihre Exponate einer breiten Öffentlichkeit an einem zentralen Ort in Maputo zum Verkauf anzubieten sowie Tanz-, Musik- und Theaterworkshops durch zu führen. Damit soll die in Mosambik prekäre Situation von Kunstschaffenden aus den Bereichen der Bildenden Kunst, Theater und Musik verbessert werden. Überschüsse aus dem laufenden Betrieb sollen für die Förderung junger Kunst- und Kulturschaffender verwendet werden. Die Hamburger SchülerInnen mit den SchülerInnen der Kunstschule Sitzmöbel und Tische nach traditionellen Vorbildern aus Mosambik gestaltet und hergestellt. Zudem hatten die Gewandmeisterinnen die Möglichkeit, mit KollegInnen aus dem Theaterbereich zusammen zu arbeiten, um die Kostüme für die neue Produktion des teatro avenida „Ein Volksfeind“ von Ibsen herzustellen.
Mehr dazu gibt es hier:
Auswertungsbericht des Forums über die Reise der G6.
Auszüge aus Schülerberichten
März/April 2013