Unsere Gäste von der Escola de Saude de Inhambane (Berufsschule für Gesundheit in Inhambane) waren für drei Wochen zu Gast an der Beruflichen Schule Gesundheitspflege (W4) in Wilhelmsburg.
Für die Verwirklichung des Langzeitprojektes ‚Ein Zahnprophylaxe-Container für Inhambane‘ entwickelten deutsche und mosambikanische Schüler_innen ein didaktisches Zahnprophylaxekonzept.
Wichtigstes Projektziel war der interkulturelle und berufliche Austausch zwischen den deutschen und mosambikanischen Schüler_innen über gemeinsame Arbeitsprojekte und Hospitationen. Thematische Schwerpunkte im Rahmen dieser Begegnungsreise waren:
• Arbeitsbedingungen im deutschen Gesundheitswesen kennen lernen.
• Entwicklung eines didaktischen Konzeptes zum Thema Zahnprohylaxecontainer.
• Gemeinsame Planung der Inneneinrichtung des Containers, damit er im weiteren Verlauf von anderen Hamburger Berufsschulgewerken (Maler, Tischler, Elektriker, Sänitärtechnik) zu einer Zahnprophylaxestation für den Einsatz im Rahmen der Ausbildung an der Partnerschule in Mosambik eingesetzt werden kann.
• Praktika der mosambikanischen SchülerInnen in Arztpraxen und im AK-Harburg.
• Kulturelle Aktivitäten wie Tanzen, Spiele, Sport, etc.
Die Projekte und Hospitationen wurden in gemischten Kleingruppen und Lerntandems durchgeführt. Die Lerntandems haben dabei auch gemeinsam in den Ausbildungspraxen der deutschen Auszubildenden gearbeitet. Diese erstmals eingesetzte Organisationsform hat sich sehr bewährt, denn durch sie ist eine intensive Arbeitsbeziehung zwischen den Gästen und den ZFA-Auszubildenden entstanden und hat zu erfolgreicher Kommunikation und Empathie beigetragen.
Die Auszubildenden beider Länder haben im Projekt sehr viel über die Zahngesundheit in den beiden Ländern gelernt. Unterschiede und Gemeinsamkeiten sind deutliche geworden. Insbesondere die Zahnpflege wird z.B. sehr unterschiedlich gehandhabt. Die ZFA Auszubildenden haben ihre fachlichen Kompetenzen hinsichtlich verschiedener Inhalte der Zahnprophylaxe vertieft und konnten als Expert_innen für das Anfärben von Plaque auftreten. Auch Kenntnisse über die Besonderheiten in der Ernährung wurden intensiv ausgetauscht.
Auch auf sozialer und kultureller Ebene waren die Lernzuwächse sehr vielfältig. Natürlich haben beide Seiten erhebliche Kenntnisse über das jeweils andere Land und dessen Kultur erworben. Die Sichtweise auf ein Land der südlichen Halbkugel hat sich deutlich verändert. „Wir können sehr viel von den Mosambikanern lernen“ ist eine Aussage, die fast zur Regel wurde…“
Zum ausführlichen Bericht über die Begegnung geht es hier.
September 2015