Teilnahme am ersten nationalen Agendakongress Bildung für nachhaltige Entwicklung‘

Beim ersten nationalen Agendakongress ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ (BNE) am 11./12. Juli in Berlin ehrten Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Prof. Dr. Verena Metze-Mangold ausgezeichnete Kommunen, Lernorte und Netzwerke.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Professor Wanka sagte anlässlich der ersten Verleihung von Auszeichnungen im UNESCO-Weltaktionsprogramm: „Bildung für nachhaltige Entwicklung muss gelebt werden, sie muss im Alltag der Bürger ankommen. Ich freue mich sehr, dass das an vielen Orten schon heute der Fall ist. Das zeigen die ersten Auszeichnungen im Weltaktionsprogramm.“ Bundesministerin Wanka hob hervor: „Erstmalig ehren wir Kommunen, Netzwerke und Lernorte, die stabile Strukturen und eine Verstetigung über BNE-Aktivitäten erreicht haben oder anstreben. Denn nur so kommen wir unserem Ziel näher, insgesamt eine nachhaltige Gesellschaft zu werden. Ich gratuliere den Ausgewählten herzlich.“

Zu den als Netzwerk ausgezeichneten Bildungsinitiativen gehört auch das Forum zum Austausch zwischen den Kulturen e.V.

Der Verein wurde 2003 gegründet und geht auf ein Konzept zurück, das seit 2002 an der Beruflichen Schule Holz.Farbe.Textil (Gsechs) in Hamburg entwickelt worden ist und dem sich 2011 die Staatliche Schule Gesundheitspflege (W4) angeschlossen hat. Der gemeinnützige Verein verfolgt das Ziel, die Themen ‚Globales Lernen’ und ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’ in der Ausbildung an Berufsschulen zu verankern. Mit Leben gefüllt wird dieses Konzept u.a. durch die Kooperation von Bildungsinstitutionen in Hamburg und Mosambik. Seit Gründung des Vereins fördern zahlreiche Besuche und Projekte von Schülern, Lehrern und Bildungspolitikern aus Mosambik und Hamburg Anschauung, Austausch und Reflexion über unterschiedliche Lebensbedingungen, technische Verfahren und nachhaltiges Wirtschaften der Projektpartner. Damit erhalten die Beteiligten die Möglichkeit, ihre fachlichen und sozialen Erfahrungsbereiche zu erweitern und den Blick für globale Zusammenhänge und Nachhaltigkeit zu vertiefen.
Die nunmehr seit 14 Jahren währenden Aktivitäten haben dazu geführt, dass Gsechs und W4 die Themen Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen im Lernfeldunterricht der Fachabteilungen verankern wollen. Dazu wird seit Beginn 2015 mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein Umsetzungsprojekt zum Orientierungsrahmen des Lernbereichs Globale Entwicklung durchgeführt.

Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission betonte: „Unser Handeln schafft neue Strukturen. Jeder und jede kann zur Lösung globaler Herausforderungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Wie das gelingen kann, zeigen die herausragenden 65 Bildungsinitiativen, die wir heute auszeichnen. Ob Kommune, Bauernhof, Schullandheim, Berufsschule oder Universität – sie alle verdeutlichen, wie Nachhaltigkeit auch in den Strukturen des deutschen Bildungssystems verankert werden kann. Ich wünsche mir, dass diese Beispiele viele Nachahmer finden!“

Insgesamt 65 Lernorte, Netzwerke und Kommunen überzeugten die Fachjury mit ihren Bewerbungen. Diese Vorreiter leisten einen herausragenden Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Die Ausgezeichneten stellen sich auf der Seite www.bne-portal.de vor. Sie erhalten das Logo des Weltaktionsprogramms für ihre Arbeit und profitieren von dem Austausch mit anderen Akteuren und Initiativen. Dazu bieten die Freie Universität Berlin und die Deutsche UNESCO-Kommission Beratung an.

„Die Vielfalt der 65 Ausgezeichneten ist beeindruckend“, sagte Bundesministerin Wanka. „Es gibt Telefonzellen, die zu Orten nachhaltigen Lernens umgebaut werden, indem Auszubildende und regionale Unternehmen sie gestalten und umbauen, damit die Zellen als wandernde Bibliothek aktuelle Themen zu den Bürgerinnen und Bürgern bringen. Kleine wie große Städte beschließen, Bildung für nachhaltige Entwicklung zum Leitbild zu machen. Sie verankern dieses Leitbild in der Stadtentwicklung, im Alltag von Kindergärten und Schulen. Bürgerkonferenzen nehmen das Thema auf. Oder Initiativen, die die Energiewende lokal angehen, indem sie graue Ecken gemeinschaftlich begrünen und so zeigen, dass Klimaschutz Spaß macht.“
Quelle: Geschäftsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung / Deutsche UNESCO-Kommission e.V

2016_Auszeichnungen_BNE

Hintergrund
Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken. In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und dem UNESCO Weltaktionsprogramm (2015-2019) ist die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben.

Landkarte mit den ausgezeichneten Initiativen und weiteren Akteuren der BNE in Deutschland

BNE-Portal der Deutschen UNESCO-Kommission

Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Ausgezeichnete Kommunen, Lernorte und Netzwerke

Kommunen
• Alheim, Hessen
• Bonn, Nordrhein-Westfalen
• Dinslaken, Nordrhein-Westfalen
• Dornstadt, Baden-Württemberg
• Erfurt, Thüringen
• Frankfurt, Hessen
• Gelsenkirchen, Nordrhein-Westfalen
• Hetlingen, Schleswig-Holstein
• Neumarkt i.d.OPf., Bayern

Netzwerke
• AG Pädagogik im Verband Botanischer Gärten, Mainz, Rheinland-Pfalz
• Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung – Schwerpunkt „Nachhaltige BücherboXX“, Berlin
• BieNE – Bildung engagiert für Nachhaltige Entwicklung, Potsdam, Brandenburg
• Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen in der beruflichen Bildung, Hamburg
• BildungsCent e.V., Berlin
• Bildungsinitiative KITA21, Hamburg
• BNE im Bereich nachhaltige Mobilität Netzwerk „Wissen2050“, Berlin
• BNE-Multiplikatoren-Netzwerk zum „Schuljahr der Nachhaltigkeit“, Flörsheim-Weilbach, Hessen
• Das Eine Welt Netz NRW, Münster, Nordrhein-Westfalen
• Faire KITA NRW, Dortmund, Nordrhein-Westfalen
• Gib Abfall einen Korb, Berlin
• Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften (infernum), Hagen, Nordrhein-Westfalen
• KinderKulturKarawane -creACtiv für Klimagerechtigkeit, Hamburg
• Klimastiftung für Bürger in Sinsheim / Bildungsprojekte zu BNE, Sinsheim, Baden-Württemberg
• Lokales NachhaltigkeitsNetzwerk HARBURG21, Hamburg
• Nachhaltigkeitsnetzwerk in Frankfurt – Labl. FRANKFURT, Frankfurt, Hessen
• Nachhaltigkeitszentrum Thüringen, Arnstadt, Thüringen
• Netzwerk der LBV-Umweltbildungseinrichtungen, Hilpoltstein, Bayern
• Netzwerk Nachhaltigkeit lernen in Frankfurt, Frankfurt, Hessen
• Netzwerk Prima Klima in der Offenen Ganztagsschule, Bad-Honnef, Nordrhein-Westfalen
• Netzwerk Qualitätssiegel „Umweltbildung.Bayern“, München, Bayern
• Regionale Kompetenzzentren BNE (RCE) der UN-Universität in Deutschland, München, Bayern
• Schulen im Aufbruch und Changemaker Schools, Berlin
• Studierende als Change Agents (netzwerk n e.V.), Berlin
• Umweltbildung / Bildung zur Nachhaltigkeit in der Jugendsozialarbeit, München, Bayern

Lernorte
• Abenteuer Lernen e.V., Bonn, Nordrhein-Westfalen
• Bergwaldprojekt, Würzburg, Bayern
• Berufsbildende Schulen I Uelzen, Uelzen, Niedersachsen
• Die Umwelt Akademie, München, Bayern
• Eine Welt e.V. Leipzig, Leipzig, Sachsen
• Eine Welt Laden Neumarkt, Neumarkt, Bayern
• GemüseAckerdemie, Potsdam, Brandenburg
• Globales Klassenzimmer im WeltHaus Heidelberg, Heidelberg, Baden-Württemberg
• Green City e.V., München, Bayern
• Hochschule Aalen, Aalen, Baden-Württemberg
• Internationaler Schulbauernhof Hardegsen gGmbH, Hardegsen, Niedersachsen
• Jugend-Naturschutz-Hof Ringstedtenhof, Lübeck, Schleswig-Holstein
• kikuna e.V. – Zukunft Nachhaltig Gestalten, Dornstadt, Baden-Württemberg
• Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, Bremerhaven, Bremen
• Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung der Universität Tübingen, Tübingen, Baden-Württemberg
• Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) – Kreisgruppe München, München, Bayern
• Landesstelle für gewerbliche Berufsförderung in Entwicklungsländern, Berlin
• LBV – Referat Umweltbildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Hilpoltstein, Bayern
• Nachhaltige Schülerfirma Macadamiafans Göttingen (Hainberg-Gymnasium), Göttingen, Niedersachsen
• Nachhaltigkeitsgesamtkonzept der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Eichstätt, Bayern
• NaturGut Ophoven, Leverkusen, Nordrhein-Westfalen
• Ökoprojekt MobilSpiel e.V., München, Bayern
• Ökostation Freiburg, Freiburg, Baden-Württemberg
• Permakultur Akademie, Hoffnungsthal, Nordrhein-Westfalen
• Schützer der Erde e.V., Esselbach, Bayern
• Sukuma arts e.V., Dresden, Sachsen
• Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück e.V., Osnabrück, Niedersachsen
• VEUBE e.V. – Ökologisches Schullandheim „Spohns Haus“, Gersheim, Saarland
• Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit, Bremen
• Werkstatt Solidarische Welt e.V., Augsburg, Bayern
• Zentrum für Schulbiologie und Umwelterziehung (ZSU), Hamburg

Juli 2016