Ein Zahnprophylaxe-Container für Inhambane – Planung, Durchführung und Evaluation eines Kariesprophylaxekonzepts

Das Projekt ‚Eine Zahnprophylaxe-Container für Inhambane’ wurde gemeinsam von Hamburger und Mosambikanischen Berufsschulen geplant, gestaltet und umgesetzt.

Die Begegnungsreise der Escola de Saude de Inhambane und der Staatlichen Schule Gesundheitspflege W4 sollte nun der weiterführenden Planung, sowie der Durchführung und Evaluation eines Kariesprophylaxekonzepts für mosambikanische Grundschüler dienen. Das während eines incomings in Hamburg gemeinsam geplante didaktische Konzept für eine Zahnprophylaxestation in Inhambane sollte erprobt und auf die in Mosambik existierende Praxis abgestimmt werden. Am Austausch waren Auszubildende zur zahnmedizinischen Fachangestellten auf deutscher Seite sowie uszubildende Krankenschwestern und Pfleger auf mosambikanischer Seite beteiligt.

Die Station soll nach Wunsch der mosambikanischen Partner die Ausbildung der Auszubildenden der Escola de Saude de Inhambane um die Komponente Zahnprophylaxe bei Kindern im Grundschulalter erweitern. Es sollten daher in das Schulcurriculum die Themen „Zahngesunde Ernährung unter Berücksichtigung der Ernährungsgewohnheiten“, „Modifizierte Zahnputztechnik nach Fones“ und die „professionelle Anwendung von Plaque-Indizes“ aufgenommen werden.

Die Projektarbeit wurde mit einem gemeinsamen Besuch von zwei Grundschulen, mit denen im Rahmen der Zahnprophylaxe kooperiert werden soll, begonnen. Dort wurden Gespräche mit Schulleitung und Lehrern der Grundschule geführt. Die Projektarbeit fand ein festliches Ende mit der feierlichen Eröffnung des Prophylaxe-Containers.

Die Erstellung der Unterrichtsmaterialien fand in aufeinander aufbauenden Schritten statt:
– Planen und Einüben von Kinderspielen und kindgerechten Methoden der Wissensvermittlung.
– Durchspielen der konkreten drei Stationen.
– Reflexion und Einbau von Verbesserungen.
– Durchführung eines Zahnprophylaxeprojekts mit Kindern der benachbarten Grundschule.
– Gemeinsame Auswertung der Erfahrungen in den ersten Unterrichtseinheiten und ggf. Überarbeitung des didaktischen Konzeptes.
– Erneute Erprobung Zahnprophylaxekonzepts mit Grundschulkindern unter Berücksichtigung der bereits gemachten Erfahrungen.

Die deutschen TeilnehmerInnen lernten den schulischen Alltag der mosambikanischen KollegInnen durch Teilnahme am Morgenappell und Unterrichtshospitation kennen. Einen Einblick in den beruflichen Alltag wurde durch den Besuch des Provinzhospitals und der Gesundheitsstation von Inhambane und anschließende Praktika in diesen Einrichtungen ermöglicht. Ergänzend dazu fand auch ein Besuch mit den mosambikanischen KollegInnen bei einer traditionellen Heilerin statt.

An den Wochenenden fanden gemeinsame Ausflüge zu historischen Stätten in der Umgebung statt. Freizeitaktivitäten wie gemeinsames Singen oder traditionelle Spiele wurden z.T. am Strand durchgeführt. Auch während der Arbeitsphasen konnten die mosambikanischen SchülerInnen immer wieder einen intensiven tänzerischen/singenden Anteil mit dem Erfolg einer erheblichen Zufriedenheitssteigerung einbringen.

Hier gibt es den ausführlichen Reisebericht als pdf.

  • Einweihung Zahnprophylaxe-Container

DER ZAHNPROPHYLAXE-CONTAINER IN INHAMBANE ALS LANGZEITPROJEKT
Die Station soll nach Wunsch der mosambikanischen Partner die Ausbildung in Mosambik um die Komponente ‚Zahnprophylaxe bei Kindern im Grundschulalter’ erweitern. Die Partnerschule der W4, die Escola de Saude de Inhambane (Berufsschule für Gesundheit in Inhambane) hat großes Interesse an der Zahnprophylaxe-Thematik. In Mosambik steigt der Zuckerkonsum und damit die Karieshäufigkeit. Gleichzeitig ist eine zahnmedizinische Betreuung für die meisten Mosambikaner im Prinzip nicht gegeben.

Während eines Besuchs in Hamburg 2015 entwickelten medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte der W4 sowie Krankenschwestern und Pfleger der Escola de Saude de Inhambane gemeinsam ein didaktisches Konzept zur Zahnprophylaxe und damit einhergehend einen Anforderungskatalog für die Gestaltung der Prophylaxestation.

Dazu wurde ein Überseecontainer für den Einsatz als Prophylaxestation ausgebaut. Die Inneneinrichtung des Containers wurde an Hamburger Berufsschulen von Maler-, Tischler-, Elektriker-, Dachklempner- und SHK-Auszubildenden vorbereitet und im Container nach Mosambik verschifft. So konnten die Inhalte des ‚Globalen Lernens’ mithilfe von Lernfeldsituationen an verschiedene Berufsschulen getragen werden.

Die Montage vor Ort und damit der Abschluss des Containerausbaus fand im August-September 2016 in Kooperation von verschiedenen deutschen und mosambikanischen Berufsschulen im Rahmen einer Partnerschaftsreise statt. Am Austausch waren Auszubildende des SHK-, Tischler-, Maler-, Dachklempner-, sowie des Elektrohandwerks beteiligt.

November 2016