Ein Spielplatz für den Zahnprophylaxecontainer in Inhambane

Gemeinsam mit den Auszubildenden der Partnerschulen haben Schüler*innen der Beruflichen Schule Holz.Farbe.Textil (Gsechs/BS25) ein Spielplatz auf dem Gelände der Gesundheitsschule geplant und gebaut.

Ziel war es, den Grundschulkindern, die zum Zahnprophylaxeprojekt kommen, in den Pausen Spielmöglichkeiten zu schaffen. Der Spielplatz wird am Wochenende für die Kinder der umliegenden Wohngebiete geöffnet sein. Die Gesundheitsschule stellt hierfür eine Aufsichtsperson, die während der Öffnungszeiten auf dem Spielplatz anwesend ist.

Der Projektvorschlag kam von der Partnerschule der BS15 aus Hamburg (Berufliche Schule für medizinische Fachberufe), die eine globale Lernpartnerschaft mit der Escola Profissional de Saude de Inhambane unterhält. Das Zahnprophylaxeprojekt wurde 2016 von drei Hamburger Berufsschulen in Kooperation mit drei Berufsschulen in Inhambane aufgebaut.

Im Verlauf der Projektarbeiten fand ein reger fachlicher und interkultureller Austausch zwischen den deutschen und mosambikanischen Auszubildenden statt. Die deutschen Auszubildenden lernten vor allen Dingen unter von ihnen ungewohnten Arbeitsbedingungen ein Arbeitsergebnis zu erzielen, das in fachlicher und gestalterischer Hinsicht hohen Anforderungen entspricht. In der gemeinsamen Projektentwicklung vor Ort erwarben die Auszubildenden beider Länder wichtige überfachliche Kompetenzen wie z.B. Empathie, Kreativität, Toleranz und Problemlösefähigkeit.

In der Planungsphase wurden die Teilprojekte, die in Hamburg von der Reisegruppe arbeitsteilig vorbereitet waren, mit den Partnern zu einem Gesamtkonzept weiterentwickelt. Für die gestalterischen und fertigungs-technischen Änderungen waren die Ideen der mosambikanischen Partner bestimmend, basierend auf deren Erfahrung mit dem lokal verfügbaren Material und ihren handwerklichen Arbeitsmethoden. Neben dem Spiel-platzprojekt wurden verschiedene gemeinsame Freizeitaktivitäten mit den Partnerschülern durchgeführt, zum Beispiel Ausflüge zu nationalen Gedenkstätten, Ausflüge zum Strand, gemeinsame Stadterkundung oder Ausgehen zum Tanzen am Wochenende. Das entwicklungspolitische Lernen erfolgte wegen des engen Kontakts zu den Partnerschülern kontinuierlich.

Die Auszubildenden arbeiteten in gemischten Kleingruppen (Mosambikaner/Deutsche) an den Einzelobjekten. Fachliche Entscheidungen wurden gemeinsam getroffen. Durch das Projektthema war zudem gegeben, dass keine Seite mehr Vorerfahrungen als die andere mitbrachte, da niemand zuvor einen Spielplatz gebaut hatte. Hier fand eine rege Diskussion von unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten fachlicher Probleme statt. Die Kommunikation erfolgte hierbei häufig unter zu Hilfenahme der Übersetzungsfunktion von Handys. Vier Teilnehmende auf der deutschen Seite verfügten über Sprachkenntnisse in Portugiesisch und/oder Spanisch. Die meisten mosambikanischen Teilnehmenden konnten sich auf Englisch verständigen.

Im Rahmen von mehreren Video-Live-Schaltungen vom Bauplatz in Mosambik in Klassen der BS25 konnten Auszubildende in Hamburg ihren Kolleg*innen in Mosambik vorbereitete Fragen stellen. Mit den Ergebnissen dieser Inter-views wurde dann im Unterricht weitergearbeitet. Diese neue Methode wird von der Schulleitung der BS25 als wichtiges Moment beurteilt, um den Gedanken der Partnerschaft noch stärker an der Schule zu verankern und sehr viel mehr Schülerinnen und Schülern an dem Austausch teilhaben zu lassen.

Verwendet wurde Gebrauchtmaterial und lokal verfügbares Holz. Beschläge wurden zum größten Teil aus Hamburg mitgebracht.

Für die BS25 war dies die achte Projektreise nach Mosambik. Teilgenommen  an dem Projekt hat auch eine ehemalige Schülerin der BS25 teil, die seit Februar 2018 in einer Tischlerei in Maputo ein freiwilliges Jahr im Rahmen des „Weltwärts Programms“ durchführt.

Hier gibt es den ausführlichen Reisebericht.

 

November 2018